Vorschau auf die Dokumentation 2014

Nach einem ISSI unter besonderen Umständen sind alle Teilnehmer zurück in Deutschland und legen nun letzte Hand an die ausführliche Dokumentation der deutschen Delegation, welche neben den wissenschaftlichen Berichten auch die persönlichen Erfahrungen zum Ausdruck bringen wird.

R. Ulshöfer besitzt die Freundlichkeit, uns ihre für den Bericht verfassten einleitenden Worte schon vorab zur Verfügung zu stellen:

Shalom!

Dieses kleine Wort ist Hebräisch und steht für “Hallo”.

Es ist nur eines der zahlreichen Dinge, die wir, die diesjährigen Teilnehmer des Bessie Lawrence International Summer Science Institute (ISSI) diesen Sommer gelernt haben. Seit 1969 wird im Weizmann Institute of Science jedes Jahr dieses Sommerprogramm angeboten, das 80 Schülern aus aller Welt - die meisten unter Ihnen gerade mit der Schule fertig – die Möglichkeit gibt, „mit ‚echten‘ Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und aus erster Hand Erfahrungen über die topaktuellen Ansatzpunkte der heutigen Forschung zu sammeln“ (http://davidson.weizmann.ac.il/en/issi).

Sobald wir an Israel denken, denken wir automatisch an den andauernden Konflikt zwischen den jüdischen und muslimischen Einwohnern der Region. Allzu leicht vergessen wir darüber, dass Israel auch ein Land mit beeindruckender Landschaft und vielfältigen Kulturschätzen ist. Israel wird zudem als „Heiliges Land“ bezeichnet und mehrere monotheistische Weltreligionen haben u. a. hier ihre Wurzeln. Last but not least ist Israel auch ein wichtiger Standort für Forschung.

All diese Aspekte werden in unserer Wahrnehmung aus Deutschland vom immer zumindest latenten Krieg zwischen Israelischen Streitkräften und den Hamas überschattet. Im Juli 2014 haben wir die Schwierigkeiten erlebt, die mit der Instabilität des Landes einhergehen. Nichtsdestotrotz wurden wir zu jedem Zeitpunkt des Aufenthaltes auf eine solch professionelle und herzliche Weise betreut, dass unsere Beunruhigung nie zu Angst wurde und unsere guten Erinnerungen bei weitem überwiegen. Jeder, der an diesem Programm teilgenommen hat, beneidet wohl diejenigen, die nächstes Jahr die glücklichen „Auserwählten“ sein werden, die nach Israel gehen dürfen.

Während des Sommers in Rehovot haben wir auch gespürt und erfahren, was vielleicht speziell Wissenschaft dazu beitragen kann, dass Vorurteile und Missverständnisse zwischen Menschen aus verschieden Ländern abgebaut werden:

Während wir gemeinsam in den Laboren gearbeitet oder im Youth Village geredet haben oder während der Wanderungen in der Wüsten haben wir eine Menge neuer Freunde gefunden, die genauso verrückt nach Wissenschaft sind wie wir. Heutzutage, in einer globalisierten Welt, kann wissenschaftliche Arbeit nur erfolgreich sein, wenn wir uns mit Menschen austauschen, egal woher sie kommen und was sie vielleicht glauben. Indem man diesen Ansatz verfolgt, versucht das ISSI Kontakte zwischen jungen Menschen zu knüpfen und Ihnen Folgendes mit auf den Weg zu geben: Alles in allem sind wir gar nicht so verschieden und es ist die Mühe wert, einander zuzuhören.

Auf diesem Wege schafft ISSI vielleicht auch ein bisschen mehr „Shalom“, denn das kleine hebräische Wort steht auch noch für „Frieden“.

Zurück



Letzte Aktualisierung: 02.12.2022, 21:44